Bilder: Sandra Nieves, Oktober 2017 in Benfeita, Portugal

“Wildfires in Portugal”

2017 war Portugal besonders hart von Waldbränden betroffen. Am schlimmsten Tag gab es 440 Brände. 520,000ha Wald sind verbrannt – das entspricht 52 mal der Fläche von Lissabon. Über 200 Menschen wurden verletzt. 111 sind umgekommen. Die meisten Menschen kamen auf der Strasse um ihr Leben, beim Versuch den Flammen zu entkommen.

Ich habe mich auf den Weg gemacht zu recherchieren, das Problem zu erforschen und Lösungsansätze zu finden, um Menschen in solchen Situationen eine bessere Entscheidungsgrundlage anbieten zu können. Hier erfahren Sie, wie wir vorgegangen sind.

Responsive image

Foto: Sandra Nieves – Oktober 2017, Benfeita, Portugal

Recherche

Kontext und Nutzer erforschen

Klimaforscher verweisen auf längere und heissere Sommer, trockenere Winter und stärkere Winde.

Grosse Flächen Portugals sind mit dichter, leicht-entflammbarer Vegetation bewachsen.

Andere machen einen Sparkurs und mangelnde Investitionen in Prävention und Ausstattung verantwortlich.

Es werden auch rücksichtslose Interessen, die im Zusammenhang mit extern vergebenen Verträgen zur Feuerbekämpfung stehen, genannt.

Menschen bekommen wenig Information und sind auf sich alleine gestellt.

Forstwirtschafts- und Grundbesitz-Reformen werden nur schleppend auf den Weg gebracht.

Prototypen

Ideen greifbar machen

Die initialen Ideen drehten sich darum, Informationen visuell darzustellen, um ein klareres, Fakten-getriebenes Bild zu diesem hoch-emotionalen Thema zu bekommen.

Daten in Bilder übersetzen

Die portugiesische Behörde für Bevölkerungsschutz stellt Daten bereit. Hier bekommt man Informationen darüber wann es wo brennt, in welcher Phase ein Brand ist und wie viele Einsatzkräfte und Ressourcen vor Ort sind. Diese Daten haben wir mit Hilfe eines Python Scripts abgezogen, sie mit Wetterdaten angereichert und grafisch dargestellt.

Konzepte validieren

Beim Validieren mit Menschen in betroffenen Gebieten, haben wir gelernt, dass die Aufbereitung der Daten in unserem Prototyp verständlich ist. Allerdings ist der grösste Schmerzpunkt ein Mangel an verlässlichen und schnell zu erfassenden Informationen im Notfall.

Folgende Themen kamen in der Verarbeitung zum Vorschein:

"Wir müssen wissen, wohin sich Feuer ausbreitet, um uns in Sicherheit bringen zu können.

"Wir haben keine aktuellen und verlässlichen Information"

"Wenn wir nicht kommunizieren können, bricht Chaos aus."

Feedback einarbeiten

In unserer schönen neuen Welt haben wir uns Szenarien ausgedacht, die nicht nur relevante Daten sammeln und visuell, verständlich darstellen, sondern auch Algorithmen, die Satellitenbilder klassifizieren und berechnen wie sich Feuer ausbreiten.

An funktionalen Prototypen lernen

Da Windrichtung und -geschwindigkeit einen großen Einfluss darauf haben, wie sich Feuer ausbreiten, haben wir uns die Frage gestellt, wie wir diese Daten transformieren und intuitiv darstellen können. Pfeile waren ein erster Versuch

Mehrwert

Roadmap planen

Unsere Produktvision haben wir im nächsten Schritt in kleinere Meilensteine so zerlegt, dass wir mit jeder Version für unsere Nutzer Mehrwert liefern.

Erste, minimale Lösung implementieren

In der Umsetzung haben wir gemeinsam die vielen kleinen Details ausgearbeitet und uns bemüht Interaktion und visuelle Darstellung der Daten möglichst intuitiv anbieten zu können.

Nächste Schritte planen

Der nächste Schritt wird sein, den aktuellen Stand wieder von Nutzern testen zu lassen, so dass wir sicher sein können ihnen tatsächlich etwas Nützliches und Benutzbares an die Hand zu geben.

Ausserdem wollen wir noch mehr darüber lernen, wie wir gemeinsam Erfolg definieren.